Die M81-Gruppe im Großen Wagen ist eine Galaxiengruppe, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Lokalen Gruppe befindet. Zur lokalen Gruppe gehört neben der Milchstraße auch die Andromedagalaxie. Insgesamt gehören an die 60 Galaxien zu dieser Gruppe, wobei sich sieben große Galaxien darunter befinden. Die beiden bekanntesten Galaxien der Gruppe, M81 und M82, wurden am 31. Dezember 1774 vom deutschen AstronomenJohann Elert Bode entdeckt. Unabhängig davon wurden beide Galaxien im August 1779 von Pierre Méchain gefunden, welcher sie von Charles Messier in seinen Katalog aufnehmen ließ "Der Nebel ist ein wenig oval, das Zentrum klar (M81)". Alle NGC-Objekte in der M81-Gruppe wurden zwischen 1788 und 1801 auch von Wilhelm Herschel gesichtet und katalogisiert.
M81, Bodes Galaxie, ist 11.8 Mill. LJ entfernt von uns, genau vermessen durch Lichtkurven von 32 Cepheiden. Im Kern liegt ein gewaltiges schwarzes Loch von 60 Millionen Sonnenmassen. 210 Kugelsternhaufen wurden identifiziert und ca. 114 offene Sternhaufen. SN 1993 wurde eine Supernova registriert.
M82, „Zigarrengalaxie“, ist eine Spiralgalaxie mit den Abmessungen 11,2′ × 4,3′ und der scheinbaren Helligkeit von 8,6 mag im Sternbild Großer Bär. Messier: "Nebel ohne Stern nahe dem vorhergehenden (M81) und er ist länglich (09.02.1781)". M82 ist schwerkraftmäßig an die größere Spiralgalaxie M81 gebunden und bildet mit dieser den Kern der M81-Galaxiengruppe. Lange Zeit ging man von einem irregulären Galaxietyp aus. Neuere Untersuchungen im Infrarot zeigen jedoch Spiralarme. Die Galaxie entspricht damit wahrscheinlich dem Typ einer Balkenspiralgalaxie (Sbc). Man geht davon aus, dass M82 bei einem nahen Vorbeiflug an M81 vor etwa 500 Millionen Jahren dramatisch verändert wurde. Im inneren Bereich hat sich die Rate, mit der neue Sterne aus interstellarer Materie entstehen, stark erhöht (Starburst). Dadurch ist M82 eine der hellsten Infrarotgalaxien und eine der hellsten Galaxien im Radiobereich (Ursa Major A). Als Folge des Starburst entsteht durch Supernovaexplosionen eine turbulente Gasbewegung, die als Ausströmung senkrecht zur Galaxienebene von M82 beobachtet wird (s. Bild Mitte, Schmallbandfilteraufnahme). In der Zukunft wird es einen weiteren Kontakt der beiden Galaxien geben.
Durch ihre Nähe und Helligkeit ist M82 eine der bestuntersuchten Starburstgalaxien. Sie enthält in einem Sternhaufen die die ultrahelle Röntgenquelle M82 X-1. Das mittelschwere Schwarze Loch mit rund 415 Sonnenmassen wird von einem überschweren Stern umkreist. Im Jahre 2014 wurde mit M82 X-2 eine weitere Ultraleuchtkräftige Röntgenquelle entdeckt, wobei die Strahlung hier von einem Röntgenpulsar ausgeht.
M81 (23.04.2021) Bild links | |
Teleskop, Montierung, Komakorrektor | Skywatcher 8'' f5 Newton (200/1000 mm), EQ6-R Pro, TSGPU |
Kamera | Zwo ASI533 Mc Pro |
Belichtung | UV-IR_cut 34x300s (2.8 h) |
M82 (06.03.2022) Bild Mitte | |
Teleskop, Montierung, Komakorrektor | TsOptics 10'' f4 Newton (250/1000 mm), EQ6-R Pro, TSGPU |
Kamera | Zwo ASI533 Mc Pro |
Belichtung | Filter L-extreme 48x300s (4 h) |
M81&M82 (07.04.2022) Bild rechts | |
Teleskop, Montierung, Komakorrektor | TsOptics 10'' f4 Newton (250/1000 mm), EQ6-R Pro, TSGPU |
Kamera | Canon 6D iso 3200 |
Belichtung | Svbony UV-IR_cut 202x300s L-extreme 96x300s (ges. 24.8 h) |
Software für alle | N.i.n.a., PHD2, APP, Affinity Photo |
Guiding für alle | SvBony 60/200 mm, Zwo 120 mm-S |
EQ6-R Pro (2. Linie) guiding SvBony 60/240 mm, ZwoAsi120MM-s, PHD2
Teleskop William Megrez Fluorid-Triple Apo 80/480 mit TsOptics Flattener
Canon 6Da, iso 3200 ca. -2oC, 2'' Astronomik L2 Filter: Optolong L-extreme 2'' (688*180s: 48*300s), gesamt 37.5 h
50 Flats, darkflats, 100 darks
Nina, APP, PI; Affinity Photo 2
Aufnahmedatum: 04. - 10.03.2025
Die einfache Regel ist ja , dass Galaxien mit so kleiner Brennweite eigentlich wenig Sinn machen, weil man die kaum auflösen kann. Da kommt aber bei diesem Ziel ein Thema ins Spiel, der Interstellarer Flux Nebel (IFN). So habe ich gehofft, mit dem IFN zusammen würde das ggf. doch gut aussehen, wenn ein f6 unter diesen Bedingungen den IFN überhaupt abbilden kann?
Im Vergleich mit anderen Aufnahmen, z.B. https://esahubble.org/projects…/rogelio_bernal_andreo_1/ findet man einige Grundmotive vom IFN, speziell um M 81 klar wieder, bei anderen Strukturen ist der Vergleich schwierig.
Die Bildauswertung ist auch relativ schwierig und hier vielleicht auch noch nicht ganz gelungen. Hier spielt GHS seine ganze Stärke aus, ohne kann man die filligranen Nebelstrukturen kaum abbilden. Ein Problem ist dabei aber auch, die Kerne von M81 und M82 einigermaßen zu erhalten, die durch Überstretchen leicht verloren gehen. Da ist das immer ein Kompromiss.
Man sieht auf dem Bild auch sonst so einiges:
Hier eine Aufnahme mit dem 10'' Newton
M81 und M 82 vor dem intergralen Flux Nebel (MW3)
EQ6-R Pro in Gartensternwarte (Linie 1), guiding Skywatcher Evoguide 50Ed 230 mm, ZwoASI 220mini
Skywatcher Quattro 8'' f4 (200/800 mm)
Touptek APT3CMOS 2500kma, gain 100 offset 100, -5oC
Baader 2'' LRGB (143:30:30:78*180s), Ha (46*300s), gesamt 17.9 h
50flats, darkflat, 100darks
Nina, APP, PI, Affinity Photo 2
Aufnahmezeitpunkt: 11.-24.02.2025
Hier die Annotierte Version