Kugelsternhaufen:

große Zahl (mehrere hunderttausend) gravitativ aneinander gebundener Sterne, deren Dichte eine kugelsymmetrische Verteilung bewirken muss.

  • sind ihrerseits gravitativ an größere Galaxien gebunden, bewegen sich auf  langgezogenen elliptischen Bahnen in deren Halos
  • sind insgesamt häufig. In der Milchstraße sind bisher ca. 150 Kugelsternhaufen bekannt, in M 31 ca. 500, in  M 87 ca. 10.000? In der Milchstraße findet man die meisten im Südsternhimmel
    die Sterne in einem Kugelsternhaufen sind alle ungefähr gleich alt und zeigen meist keine Spektrallinien von schwereren Elementen (> Helium, = „metallarm“) = hohes Sternalter, entstanden in einer Zeit, wo es noch keine schweren Elemente gab.  Junge Sterne, z.B. in offenen Sternhaufen, enthalten recyceltes Material mit schwereren Elementen („metallreich“)
  • die galaktische Evolution von Kugelsternhaufen ist noch? weitgehend unklar
  • in Halos einiger elliptischer Galaxien gibt es auch einige sehr junge Kugelsternhaufen, die im Zuge von Kollisionen entstanden sein könnten
    einige Kugelsternhaufen wie Omega Centauri in der Milchstraße sind besonders schwer (10 Mill. Sterne) und weisen mehrere Sternpopulationen auf. Sind möglicherweise Kerne von fusionierten Zwerggalaxien? In M 15 wird diesbezüglich auch ein schwarzes Loch vermutet und inzwischen auch für andere Haufen diskutiert.
  • M 22 war der erste entdeckte Kugelsternhaufen (1665, Johan Abraham Ihle)
  • erster Katalog nach Nicolas Louis de Lacialle 1751, William Herschel dann 1782 mit 33 bekannten, 1789 mit weiteren 37, in denen dann auch Einzelsterne nachgewiesen werden konnten. Herschel prägte auch den Begriff Kugelsternhaufen
    https://www.spektrum.de/news/kugelsternhaufen-m3-und-m13-weisse-zwerge-koennen-langsamer-altern/1919935
    Aufnahmebedingungen
    in allen Astroforen weltweit findet man Diskussionen über die idealen Bedingungen für Aufnahmen von Kugelsternhaufen. Diskutiert werden z.B. die Auflösung von Teleskopen/Kameras,  Belichtungsdauer (reichen Minuten oder müssen Langzeitaufnahmen sein?,  unbedingt dunkle, klare  Nächte notwendig? etc. etc.
    Meine eigenen Erfahrungen:
    Kugelsternhaufen sind relativ klein. Wenn man was sehen will, braucht es halt   Öffnung und Brennweite. Meine f4 Newtons von 800 bzw. 1016 mm Brennweite schlagen sich dabei gut. Da hier viele Sterne im Bild aufgelöst sein sollen, ist ein gute Fokuslage und auch eine gute Kollimation des Teleskopes hilfreich.
    Eine Monokamera ist hier auch klar im Vorteil. Für die faszinierende Farbigkeit der Sterne sind dabei die RGB Anteile entscheidend. Die Luminanz bringt Schärfe und Rauscharmut für den Randbereich und das Umfeld mit. Wer den schönen Sternhaufen nicht auf schwarzen Hintergrund sehen will, braucht deshalb auch möglichst Luminanz, also  idealerweise auch viel Gesamtbelichtungszeit ,  auch im Fall eine OSC Kamera  (> 3 h-?).
    Der Einsatz von Filtern ist eher sinnfrei, spezifisches Licht wird es aus einigen Sternen sicher geben, aber das wird man damit nicht rausfiltern können.
    Der Kern ist ja in jedem Fall geballtes Licht von Sternen, dass man mit keinem Teleskop wirklich auflösen kann. Aufgelöst werden allenfalls Sterne an der Oberfläche, meist rote Riesen und blaue Hauptreihensterne. Deshalb spielt wohl auch die Einzelbelichtungszeit keine so? entscheidende Rolle, es gibt Super-Aufnahmen mit Monokameras mit sehr langen Einzelbelichtungszeiten LRGB von 5 min) .
    z.B. hier http://de-regt.com/Astronomy/M3.full.htm,  ...... die genauso gut sind wie kurzbelichtete Einzelframes
    Ich habe mich zuletzt trotzdem lieber (mehr gefühlsmäßig) an relativ kurze Einzel-Belichtungszeiten von 30s bei RGB gehalten. Inwieweit sich unsere Kurzzeitexperten im Astrotreff mit Kugelsternhaufen beschäftigt haben, weiß ich nicht.





M 13 ist einer der hellsten (5.8 mag) Kugelsternhaufen der Nordhalbkugel, ca. 500.000 Sterne, 25000 Lichtjahre entfernt.



EQ6-R Pro in Gartensternwarte (Linie 1), guiding Skywatcher Evoguide 50Ed 230 mm, ZwoASI 220mini
TsOptic 10'' f4 254/1016mm
Touptek 2600kma -10oC, gain 100/offset 100
Baader 2'' LRGB (L: 231*120s) (RGB 190:179:180'30s), gesamt 12.4 h
50flats, darkflats, 100darks
Nina, APP, PI, Affinity Photo 2



M 3 (NGC 5272) ist ein Kugelsternhaufen im Sternbild Jagdhunde, ca.  34.000 Lichtjahre entfernt. Er hat einen Durchmesser von etwa 125 Lichtjahren  mit einer halben Million Sterne. M 3 enthält laut Wikipedia 212 veränderliche Sterne. Mit Amateurteleskopen  sind vor allem eine Reihe von rötliche Sternen und eine Population von blauen Nachzüglern sichtbar.




EQ6-R Pro in Gartensternwarte (Linie 1), guiding Skywatcher Evoguide 50Ed 230 mm, ZwoASI 220mini
TsOptic 10'' f4 254/1016mm
Touptek 2600kma -10oC, gain 100/offset 100
Baader 2'' LRGB (L: 317*120s) (RGB 257:280:276*30s), gesamt 17.3 h
50flats, darkflats, 100darks



M 92 (und Umgebung)
heller Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules, 29.000 Lichtjahre entfernt, geschätzt auf ca. 290.000 Sterne. Weist einen geringen Metallgehalt auf und wird deshalb zu den ältesten Sternhaufen gezählt : 13.5+-0.75 Milliarden Jahre.




EQ6-R in Gartensternwarte, guiding mit SVBony 60/240 mm, ZwoASI 120MM-s, PHD2
Skywatcher Quattro modifiziert 8'' f4 Newton (200/800 mm)
Touptek 2600KMA-G2, -10oC, gain 100, offset 100, first light!!!! :thumbup: :)
Baader 2'' CCD LRGB (120:70:70:70*30s) gesamt 2.7 h
Bortle 4, Halbmond, Aufnahmedatum 17.05.2024
Nina, APP, PI,Affinity Photo2M 92  




Galaxie