Der Nordamerikanebel (NGC 7000) ist ein diffuser Gasnebel im Sternbild Schwan am Nordsternhimmel. Der Name beruht auf der Form, die an eine Landkarte des nordamerikanischen Kontinents erinnert. Am Himmel ist der Nebel mit 120 mal 100 Bogenminuten sehr ausgedehnt (der Vollmond hat einen Durchmesser von ca. 30'). Er ist relativ einfach zu finden, da er sich etwas östlich des hellen Sterns Deneb (α Cygni) im Schwan befindet.
Der Gasnebel ist zwischen 2.000 und 3.000 Lichtjahre entfernt (seine genaue Entfernung ist nur schwer zu bestimmen) und besteht überwiegend aus Wasserstoff, der teilweise in ionisierter Form (HII) auftritt und sichtbares Licht in Form von tiefroter Strahlung emittiert. Das ganze Gebiet ist ein HII-Emissionsgebiet in welchem Wasserstoffgas durch Strahlung von heißen Sternen zum Leuchten im tiefroten Bereich angeregt wird. Auf lang belichteten Fotografien erscheint der Nebel daher intensiv rötlich.
Die visuelle Beobachtung des Nebels ist allerdings trotz seiner Gesamthelligkeit von 6 mag ziemlich schwierig. Man benötigt einen völlig dunklen, mondlosen Himmel, der durch keine künstliche Lichtquellen gestört wird. Der Nebel kann dann mit einem Prismenfernglas als diffuses Objekt wahrgenommen werden.
Der Nordamerikanebel wurde im Jahre 1786 von William Herschel entdeckt. Im Jahre 1891 beobachtete Max Wolf an seiner privaten Sternwarte in Heidelberg den Nebel mit seinem 6"-Doppelastrografen. Die Beobachtung war eine der ersten mit Hilfe der Astrofotografie. Der Pelikannebel IC 5070 ist als HII-Region mit dem Nordamerikanebel verbunden und erscheint durch eine molekulare Dunkelwolke von diesem getrennt. Kernstruktur für den Astrofotographen ist "the great wall", eine scharfkonstrastiertes Gebiet im Bereich Mexiko.
NGC7000 | |
Teleskop, Montierung, Guiding | William Apo Triple Megrez f6 (80/480 mm), EQ6-R Pro, Svbony 60/200 mm Zwo 120MM-S |
Kamera, Filter, Belichtung | Canon6D iso 3200, L-enhance (25x300s, 2.1h) |
Software | N.i.n.a., PHD2, APP, Affinity Photo |
Ort, Datum | Besitz, 08.08.2022 |