Charles MessierTs Optics Photon 10'' f4 Newton (250/1016mm)   (geb. 26.06.1730) stellte als Schreiber in dem Marieneobservatorium in Paris einen "Nebelkatalog" zusammen.


Zur Verfügung standen ihm im wesentlichen achromatische Refraktoren bis zu 90 mm und Spiegeltelekope bis 200 mm Durchmesser, die optisch sicher schlechter waren als die typischen Instrumenten von heutigen Hobbyastronomen, z.B. als meine.

Am 28.Aug. 1758 stieß er zufällig auf ein nebeliges Objekt, dass er als M1, das erste seiner noch heute berühmten Sammlung, in den damals bekannten Sternenkarten eintrug: "Nebel über dem südlichen Horn des Stiers, enthält keine Sterne. Es ist ein weißliches Licht, lang gestreckt wie eine Kerzenflamme". Die Bezeichnung Krebsnebel (engl. "crap-nebula") wird dem Engländer Lord Rosse zugeschrieben, der 1844 mit einem wesenlich besseren Teleskop, Filamente wie  Extremitäten eines Krebses beschrieb. 

M1 ist der Nebelrest einer weltweit registrierten Supernova-Explosion vom Typ II im Jahr 1054. Dieser "neue" Stern war damals wenige Jahre heller als die Venus  am Nacht - und Taghimmel und konnte sicher von jedem Menschen auf der Welt wahrgenommen werden. In China wurde dieser "Gaststern" am 04. Juli 1054 dokumentiert (1).

M1 ist heute ca.  11x7 LJ ausgedehnt in ca. 6300 LJ Entfernung. Der Ausgangstern hatte eine Masse von ca. 13 Sonnenmassen. Es sind inzwischen viele Aufnahmen über eine größere Zeitspanne dokumentiert, die eine Ausdehnung des Nebels nachweisen und auch eine den Aufzeichnungen passende Rückdatierung auf den Zeitraum der Explosion ermöglichen. Mit großen Teleskopen wie dem Hubble-Weltraumteleskop sieht man den verbleibenden Zentralstern, ein Neutronenstern, der ca. 30-mal pro s rotiert und Radiowellen aussendet, die periodisch auf der Erde erfasst werden können.   Dieser Pulsar (PSB B0531+21) wird auch als  "CM Tauri" als "Veränderlicher Stern", seit 1948 als Radioquelle "Taurus A" und seit 1964 als Röntgenquelle "Taurus X-1" bezeichnet.    

Als Krebsnebel sichtbar ist dabei allerdings nur der innere Bereich des durch die Supernova herausgeschleuderten Materials, vermutlich vermischt mit Überresten von Sternwinden aus einer Zeit vor der Supernova. Dieses Material bildet die auffälligen Filamente des Krebsnebels. Das „Geflecht“ an Filamenten dehnt sich dabei schneller aus, als allein aufgrund der Supernova-Explosion zu erwarten wäre.


Collins, Claspy, Martin: A Reinterpretation of Historical References to the Supernova of A.D. 1054. In: Publications of the Astronomical Society of the Pacific Band= 111. Nr. 761, 1999, S. 871–880, bibcode:1999PASP..111..871C.


 

 

 

M1 "Krebsnebel"


Teleskop, Montierung, Komakorrektor, Guiding

TsOptics Photon 10'' Newton (250/1000 mm), TSGPU, Svbony 60/200 mm, Zwo 120 mm

Kamera, Filter, Belichtung, Flats&Co

Zwo ASI 533 McPro, gain 101, UV-IR-cut, (28x300s =2.4 h), 50 flats, 50 Darflats, 10 darks

Software

N.i.n.a., PHD2, APP, Affinity Photo

Ort, Datum

Besitz, 06.03.2022

 

 

EQ6-R in Gartensternwarte, guiding Svbony 80/240mm  mit ZwoASI 120mm-s

TS Optics Photon f4 (250/1016 mm)

ZwoASI 1600MM Pro, gain 76, offset 50, -15oC

Astronomik LRGB 1.25'' DeepSky-Filter, RGB (50:50:50x90s), Ha Svbony 7 nm (7x300s)

50flats, darkflat, 20 darks

Nina, PHD2, APP, Pixinsight, Affinity Photo2


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