Der Ringnebel (M 57, NGC 6720) ist ein Planetarischer Nebel im Sternbild Leier. Messiers Katalogeintrag vom 31.01.1779 lautete: "Es schien, dass dieser Lichthaufen, der rundlich ist, aus sehr kleinen schwachen Sternen zusammengesetzt war ..."

Der Nebel ist der Überrest eines Sterns, der vor 10.000-20.000 Jahren seine äußere Gashülle abgestoßen hat. Die Gashülle dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von 19 km/s aus und hat derzeit einen scheinbaren Durchmesser von etwa 118 Bogensekunden, was bei einer Entfernung von 2300 Lichtjahren einen absoluten Durchmesser von ca. 1,3 Lichtjahren bedeutet. Im Teleskop erscheint der Nebel ringförmig. Die Ringstruktur besteht aber nur scheinbar, sondern man blickt auf einen ellipsoiden Körper, der in eine sphärische Hülle eingebettet ist. Im Zentrum des Nebels befindet sich ein Weißer Zwergstern mit einer Oberflächentemperatur von etwa 70.000 °C und einer scheinbaren Helligkeit von 15,8 mag.

M57 gilt als typisches Anfänger-Ziel, weil es leicht zu finden und visuell in einer dunklen Gegend leicht durch seine Farbenpracht und den hohen Kontrast auffällt. M57 war deshalb 2019 auch mein erstes Ziel.  Astrofotographie ist hier aber schwierig, weil M57 auf den üblichen Amateurbrennweiten (< = 1000  mm) sehr klein ausfällt und bei Bildvergrößerungen dann unscharf wird. Meine "frühen" Werke sind deshalb bisher auch eher enttäuschend. Für die äußeren Hüllen bräuchte man eine lange Belichtung. Dann ist aber der Kern überbelichtet.

Auf guten Bildern ist eine lichtschwache Balken-Spiralgalaxie (IC 1296) neben M 57 zu sehen. Diese ist aber sehr viel weiter von der Erde entfernt (238 Millionen Lichtjahre) mit einem Durchmesser von 75.000 Lichtjahren.




M57


Teleskop, Montierung, Komakorrektor; Guiding

oben, Mitte: Skywatcher 8'' (200/1000 mm)

unten: GSO RC8 (200/1624 mm)

Kamera, Filter, Belichtung

Zwo ASI 533 McPro, unten: UV-Vis (260x10s)

Software

N.i.n.a., PHD2, APP, Affinity Photo