Der Cirrusnebel ist wohl einer der faszinierendsten, grössten und schönsten Nebel des nördlichen Sternenhimmels und erhielt daher zahlreiche Namen: Bridal Veil Nebula (Brautschleiernebel) oder auch nur Veil Nebula und Cygnus Loop (Cygnus-Schleife). Die Bezeichnung Filamentary Nebula (faseriger Nebel) wird oft nur für den östlichen Teil NGC6992 und die Bezeichung Network (Netzwerk-) oder Lacework Nebula (Spitzennebel) für den westlichen Teil NGC6960 verwendet. Manchmal meint man damit aber auch sämtliche Nebelfetzen. Der Cirrusnebel wurde am 5. September 1785 von William Herschel mit einem 18’’ Reflektor in Slough/England wurde  entdeckt. Über viele Jahre wurden immer neue Teile des Nebels bekannt und im New General Catalogue aufgenommen.
Die visuell sichtbaren Teile des Cirrusnebels scheinen sich zu einer expandierenden Gaswolke mit etwa 3° scheinbarem Durchmesser zusammenzufügen. Die genaue Entfernung zu bestimmen ist schwierig. Man findet Werte von 1300 bis 2500 Lichtjahren, vermutlich liegt sie nahe bei 1500 Lichtjahren. Bei dieser Entfernung besitzt der gesamte Nebel einen Durchmesser von etwa 70 Lichtjahren.
Dieser Supernovaüberrest expandiert jährlich um 0.06" in eine Region mit interstellarem Gas und Staub hinein und schiebt so das interstellare Material vor sich her. Der Himmel innerhalb dieses Bogens scheint sichtbar klarer zu sein und besitzt mehr feine Sterne als ausserhalb, was in der Region beim hellen Stern 52 Cygni deutlich sichtbar ist. Demzufolge ereignete sich die Supernova vermutlich vor 30'000 bis 40'000 Jahren.  Diese Supernova Explosion dürfte für kurze Zeit den Nachthimmel beherrscht haben - und vielleicht haben unsere steinzeitlichen Vorfahren dieses Ereignis bewußt erlebt.  Eigentlich wären nach dieser Zeit Supernovaüberreste heute nicht mehr zu sehen. Jedoch trifft die Stoßwelle, die sich mit Überschallgeschwindigkeit bewegt, immer wieder auf auf Verdichtungen im umgebenden Medien, die dadurch weiter verdichtet werden. Sind heiße O-Sterne in der Nähe, werden die Verdichtungen zum Leuten angeregt. Schon in kurzer Zeit, z.B. 1000 Jahre, wird der Cirrhusnebel wohl anders aussehen. 

 Die hellsten Teile des Cirrusnebel sind wie folgt katalogisiert:
NGC 6960: Der westliche Teil mit dem markanten hellen Stern 52 Cygni (s. oben)
NGC 6992, NGC 6995, IC 1340:  bilden zusammen den östlichen Teil, die sog. “Hexenhand”
Pickering’s Triangle: umfasst den mittleren, nördlichen Teil
NGC 6974, NGC 6979:  kleine helle Knoten im Cirrusnebel

 Der Cirrusnebel ist, wie alle anderen bekannten Supernovaüberreste, eine Quelle von Radiostrahlung, aber wesentlich schwächer als der bekannte Krebsnebel in Taurus, dessen Alter erst 900 Jahre ist. Die Radiostrahlung vom Cirrusnebel wurde erstmals von D. Walsh und R. H. Brown am Jodrell Bank Observatorium in England entdeckt.


Cirrusnebel


Teleskop, Montierung, Komakorrektor, Guiding

oben TSOptics 10'' f4 Newton (250/1000 mm), EQ6R-Pro; TSGPU, Svbony 60/200 mm Zwo Asi 120MM-S

Mitte Skywatcher 8'' f5 Newton (200/1000 mm),  unten William Triple Apo Megrez f86 (80/480 mm)

Kamera, Filter Belichtung

oben:  Canon 6D, L-extreme (29x180 s, 1.5 h), Mitte ob: ZwoASI 533McPro L-extreme (33x150s, 1.4 h), Mitte un: Canon 6D, L-enhance (41x300 s, 3.4 h), unten Canon 550D iso3200 (56x100s, 1.6h)

Software

N.i.n.a., PHD2, APP, Affinity Photo

Ort, Datum

Besitz, oben 25.08.2022, Mitte ob: 31.08.2021, Mitte un: 07.08.2022; unten 09.10.2021


 

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